Lackierte Waren hatten sich in der zweiten Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu begehrten Artikeln entwickelt. So konnte es nicht ausbleiben, daß zahlreiche Nachahmer auf den Plan traten, die Stobwasser das Leben erschwerten und ihn immer wieder veranlassten, gegen sie beim Herzog zu intervenieren.
Die Konkurrenz, die ihm anfangs in erster Linie aus dem Kreis seiner vorbildlich ausgebildeten Maler und Lackierer erwuchs, hatte Stobwassers Unternehmen jedoch nicht ernsthaft gefährden können. Anders verhielt es sich ab 1791 mit zwei sich etablierenden Rivalen: Dem Zinngiesser Ludwig Kraegelius (Lebensdaten nicht bekannt) und dem ehemaligen Perückenmachermeister Heinrich Ludwig Evers (Lebensdaten nicht bekannt). Gegen beide ging Stobwasser mit einiger Hartnäckigkeit vor, die ihn nicht selten ins Unrecht setzten.
Trotz aller vom Herzog auferlegten Beschränkungen hatte Kraegelius sein Warensortiment von Lackarbeiten zum Ende des 18. Jahrhunderts stetig ausgebaut und den Qualitätsstandard seiner Produktpalette so weit erhöht, dass Stobwasser sich schon bald echter Konkurrenz gegenüber sah. Trotz dessen Interventionen hatte Kraegelius im August 1791 die Konzession zum Einrichten einer Fabrik von lackiertem Zinngerät erhalten und ein Etablissement in der Braunschweiger Wendenstraße eingerichtet, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, seine Arbeiten ausschließlich auf Zinn ausführen zu dürfen und seine Produktion nicht auf andere Werkstoffe auszuweiten. Im September dieses Jahres gestand die Obrigkeit ihm zu, „die in seiner Fabrik lakirten Zinngeräthe mit dem Stempel „L. K. London“, bezeichnen zu dürfen“, wobei sich die Bezeichnung „London“ lediglich auf die Herkunft des aus England importierten Zinns bezog.
Dem ständigen Abwerben von Arbeitskräften begegnete der Herzog, indem er verfügte, dass die von einer zur anderen Firma wechselnden Arbeitskräfte
mindestens zwei Jahre pausieren müssten. Zudem ermahnte man die Konkurrenten, ihre Produktpalette aufeinander abzustimmen und fortdauerndes Klagen zu unterlassen.
Hiermit kehrte jedoch noch keine Ruhe ein, denn Kraegelius produzierte entgegen aller Abmachung nun auch noch auch auf Blech und Papiermaché, was Stobwasser veranlasste, den völligen Entzug seiner Konzession zu beantragen.
Da aber beide Unternehmen für Braunschweig eine mittlerweile erhebliche wirtschaftliche Bedeutung erlangt hatten, sollten auch beide der Stadt erhalten bleiben, weshalb Herzog Carl Wilhelm Ferdinand beide Parteien 1793 ermahnte, sich mit Klagen zurückzuhalten. So sollte jeder nur das lackieren, was der andere nicht im Sortiment führe. Kraegelius setzte sich jedoch auch darüber hinweg und produzierte weiter, was er wollte.
Um das Jahr 1800 herum beschäftigte er in seinem Unternehmen etwa 50 Personen. Einem Produktverzeichnis von 1808 kann man entnehmen, dass neben Zinn auch Blech- und Eisenwaren lackiert wurden und die Produktpalette mit der von Stobwasser fast identisch war. Neben Tischplatten, Präsentiertellern, Samowaren, Kästchen, Leuchtern, Uhren, Vasen undTabaksdosen finden sich auch Blumenübertöpfe, Tischbrunnen und vieles andere darin.
Nach dem Tod von Ludwig Kraegelius führte seine Witwe das Unternehmen in der Braunschweiger Wendenstrasse noch einige Jahre mehr oder weniger erfolgreich weiter. Nachdem auch sie 1830 verstarb, hatte 1835 ein Familienangehöriger mit Namen Ferdinand Kraegelius die Fabrik noch bis zur Liquidation im Jahre 1841 weitergeführt.