LUDWIG KRAEGELIUS

mindestens zwei Jahre pausieren müssten. Zudem ermahnte man die Konkurrenten, ihre Produktpalette aufeinander abzustimmen und fortdauerndes Klagen zu unterlassen.

  Hiermit kehrte jedoch noch keine Ruhe ein, denn Kraegelius produzierte entgegen aller Abmachung nun auch noch auch auf Blech und Papiermaché, was Stobwasser veranlasste, den völligen Entzug seiner Konzession zu beantragen.

Tabakstopf, Zinn und Zinkguß, Dekor in Öl-Lackmalerei. Braunschweig, Manufaktur Kraegelius, um 1820; Braunschweig, Privatsammlung

  Da aber beide Unternehmen für Braunschweig eine mittlerweile erhebliche wirtschaftliche Bedeutung erlangt hatten, sollten auch beide der Stadt erhalten bleiben, weshalb Herzog Carl Wilhelm Ferdinand beide Parteien 1793 ermahnte, sich mit Klagen zurückzuhalten. So sollte jeder nur das lackieren, was der andere nicht im Sortiment führe. Kraegelius setzte sich jedoch auch darüber hinweg und produzierte weiter, was er wollte.

  Um das Jahr 1800 herum beschäftigte er in seinem Unternehmen etwa 50 Personen. Einem Produktverzeichnis von 1808 kann man entnehmen, dass neben Zinn auch Blech- und Eisenwaren lackiert wurden und die Produktpalette mit der von Stobwasser fast identisch war. Neben Tischplatten, Präsentiertellern, Samowaren, Kästchen, Leuchtern, Uhren, Vasen undTabaksdosen finden sich auch Blumenübertöpfe, Tischbrunnen und vieles andere darin.

  Nach dem Tod von Ludwig Kraegelius führte seine Witwe das Unternehmen in der Braunschweiger Wendenstrasse noch einige Jahre mehr oder weniger erfolgreich weiter. Nachdem auch sie 1830 verstarb, hatte 1835 ein Familienangehöriger mit Namen Ferdinand Kraegelius die Fabrik noch bis zur Liquidation im Jahre 1841 weitergeführt.