Wie Kraegelius hatte im Jahre 1791 noch ein anderer Nachahmer Stobwassers, der ehemalige Perückenmachermeister Heinrich Ludwig Evers (genaue Lebensdaten nicht bekannt) aus Braunschweig, in der dortigen Ritterstraße mit der Fabrikation lackierter Artikel begonnen und damit besonders harte Auseinandersetzungen mit Stobwasser hervorgerufen.
Nachdem Evers beim Herzog Carl Wilhelm Ferdinand um eine Konzession zur Eröffnung einer Lackierfabrik ersucht und einige Arbeitsproben eingereicht hatte, wurden diese Stobwasser zur Begutachtung vorgelegt.
Stobwasser stellte sich sofort gegen Evers und versuchte, den Herzog davon zu überzeugen, dass ihm durch die Etablierung einer neuen Fabrik erheblicher Schaden entstünde, da er etliche seiner Mitarbeiter, die sich zuvor beim Militär verdient gemacht hätten, wegen entstehender Konkurrenz entlassen müsste.
So wurde Evers auf Geheiß des Herzogs gestattet „ausschließlich Mahler-Arbeiten auf Bestellung hin“ ausführen zu dürfen, worauf sein in der Werkstatt aufgestellter Lackierofen abgerissen wurde. Da Evers sich jedoch nicht an diese Anordnung hielt, entstand in der Folge ein endloses Hin und Her zwischen den Kontrahenten, das oftmals nur durch Polizeieinsatz oder persönliche Intervention des Herzogs geschlichtet werden konnte. Trotz aller Querelen hatte Evers einfach weiterproduziert. Im Laufe der Zeit hatten seine Waren sogar eine Qualität erreicht, die „in Betracht
der Feinheit der Ausführung zwar hinter Stobwassers Arbeit zurückblieben, aber dennoch der des Vorbilds zur Seite gestellt werden konnten“.
Ein Preisverzeichnis belegt das Sortiment seines Warenlagers, das damals eine ähnlich breite Produktpalette wie das des Konkurrenten Stobwasser enthielt, zum Beispiel Präsentierteller, Tabletts, Tische, Kaffee- und Teekannen, Vasen, Leuchter, Tabaks- und Schnupftabaksdosen sowie Lampenfüße und vieles andere mehr.
Nachdem nun auch noch Abwerbungen von Malern der Konkurrenz und Klagen der Tischlerinnung Unmut erregten, gab Evers auf. Des ewigen Kampfes müde übersiedelte er Ende des Jahres 1792 nach Wolfenbüttel, wo er die Produktion lackierter Artikel in einem ihm vom Rat der Stadt bereitgestellten Haus am Schlossplatz erfolgreich und in Ruhe fortsetzen konnte. Zur Zeit der Jahrhundertwende, im Zenit des Unternehmens, bestand das Arbeitspersonal aus etwa 60 Personen.
Als Evers 1822 starb, führte sein Schwiegersohn Georg Bratenahl unter der Firmierung „Heinrich Ludwig Evers Nachfolger“ die Produktion noch einige Jahre fort. Aus dieser Zeit dürfte die Signatur „EvN“ (im Oval) stammen, die in den Schnupftabaksdosen der Manufaktur zu finden ist. Einem Rapport von 1829 zufolge beschäftigte die Manufaktur zu dieser Zeit noch immer 31 Personen. Im Jahr 1839 wurde die Evers´sche Fabrik liquidiert und in einem Inserat der „Restbestand des Warenlagers“ zur Versteigerung ausgesetzt.