HEINRICH LUDWIG EVERS

der Feinheit der Ausführung zwar hinter Stobwassers Arbeit zurückblieben, aber dennoch der des Vorbilds zur Seite gestellt werden konnten“.

  Ein Preisverzeichnis belegt das Sortiment seines Warenlagers, das damals eine ähnlich breite Produktpalette wie das des Konkurrenten Stobwasser enthielt, zum Beispiel Präsentierteller, Tabletts, Tische, Kaffee- und Teekannen, Vasen, Leuchter, Tabaks- und Schnupftabaksdosen sowie Lampenfüße und vieles andere mehr.

  Nachdem nun auch noch Abwerbungen von Malern der Konkurrenz und Klagen der Tischlerinnung Unmut erregten, gab Evers auf. Des ewigen Kampfes müde übersiedelte er Ende des Jahres 1792 nach Wolfenbüttel, wo er die Produktion lackierter Artikel in einem ihm vom Rat der Stadt bereitgestellten Haus am Schlossplatz erfolgreich und in Ruhe fortsetzen konnte. Zur Zeit der Jahrhundertwende, im Zenit des Unternehmens, bestand das Arbeitspersonal aus etwa 60 Personen.

Früchtekorb mit vergoldeten Schwänen, Weißblech und Zinkguss, Dekor in Öl-Lackmalerei. Wolfenbüttel, Manufaktur Evers, um 1800;<br \> Wolfenbüttel, Schloßmuseum

  Als Evers 1822 starb, führte sein Schwiegersohn Georg Bratenahl unter der Firmierung „Heinrich Ludwig Evers Nachfolger“ die Produktion noch einige Jahre fort. Aus dieser Zeit dürfte die Signatur „EvN“ (im Oval) stammen, die in den Schnupftabaksdosen der Manufaktur zu finden ist. Einem Rapport von 1829 zufolge beschäftigte die Manufaktur zu dieser Zeit noch immer 31 Personen. Im Jahr 1839 wurde die Evers´sche Fabrik liquidiert und in einem Inserat der „Restbestand des Warenlagers“ zur Versteigerung ausgesetzt.